Vermeidbare Fehler

Es gibt immer wieder Fehler, die Lektoren / Korrektoren berichtigen müssen, weil die Schreibweise nicht klar ist. Diese vermeidbaren Fehler liste ich hier auf.

von Anna Grodecki

Bei Getrennt- und Zusammenschreiben passieren häufig Fehler, da beide Varianten je nach Sinn richtig sein können::

  • nahe kommen (auf jemanden oder etwas zugehen)  vs. nahekommen (in eine enge Beziehung mit jemanden treten)
  • Zuhause (Daheim) vs. zu Hause / zuhause (als Adverb des Ortes, beide Varianten sind korrekt)
  • sodass (eine Konjunktion) vs. so dass (aber nicht: es war so trocken, sodass es …)  
  • soweit (eine Konjunktion, die zwei Sätze verbindet) vs. so weit 

„Wie endet die direkte Rede und wie geht die indirekte Rede weiter?“

Ein weiterer Bereich, in dem große Verunsicherung herrscht, ist die Zeichensetzung bei direkter Rede. In Dialogen ist meistens klar, wer spricht. Wenn aber die Aussage betont, eine Frage oder ein Ausruf verdeutlichen werden soll, wird ein Inquit („…“, sagte er)nachgestellt. Doch wie endet die direkte Rede und wie geht die indirekte Rede weiter? 

  • Komma nach !  und ? : „Aber nicht doch!“, rief er entsetzt. „Warum nur?“, grübelte sie. 
  • Auch nach einer Aussage folgt nur ein Komma: „Ich bin damit fertig“, stellte er fest. 

Dabei ist die wörtliche Rede immer in Anführungszeichen gesetzt, egal, wie der Satz endet. 

Die Normseite

Hier erkläre ich kurz, was eine Normseite ist und weshalb sie für Lektoren und zum Korrektur lesen so wichtig ist

von Anna Grodecki

Die Normseite entspricht einer Seite mit 1.500 Zeichen, einschließlich Leerzeichen, was in etwa einer gedruckten Buchseite entspricht.

Diese Größe ist entscheidend für die Preisberechnung, da die Kosten je nach Textsorte und Leistungsumfang variieren. Ein Korrektorat kann ab 3,- Euro pro Normseite kosten, während ein Lektorat ab 6,- Euro erhältlich ist. Ein umfangreiches Wissenschaftslektorat wird mit 7,- Euro pro Normseite berechnet. Die Kosten für Umbruchkorrekturen, beispielsweise von Manuskripten, variieren je nach Verlag, da jeder Verlag seine eigene Berechnungsgrundlage hat.

Um die Normseiten einer Abschlussarbeit oder eines Buchentwurfs zu ermitteln, wird die Zeichenanzahl, einschließlich Leerzeichen, durch 1.500 dividiert. Die Normseite dient als Richtwert, um den Umfang eines Manuskripts oder dessen Arbeitsaufwand besser einschätzen zu können. Sie umfasst in der Regel 30 Zeilen à 60 Anschläge, also 1.800 Zeichen inklusive Leerzeichen, obwohl die meisten Seiten nur etwa 1.500-1.600 Zeichen enthalten, da sie Dialoge, Absätze und Umbrüche aufweisen.

„Die Normseite entspricht einer Seite mit 1.500 Zeichen, einschließlich Leerzeichen, was in etwa einer gedruckten Buchseite entspricht. .“

Viele Lektoren verwenden die Normseite als Berechnungsgrundlage, da sich Stunden- und Pauschalpreise oft nicht präzise kalkulieren lassen.

Bei einem gut lesbaren und leicht zu bearbeitenden Manuskript fällt der Preis entsprechend niedriger aus. Steigt jedoch der Arbeitsaufwand, kann auch der Preis pro Normseite höher ausfallen. Die Normseite vereinfacht die Preisgestaltung, da unabhängig von Schriftart, -größe und Zeilenabstand des verfassten Textes das Lektorat/Korrektorat immer in dieser Maßeinheit korrekt berechnet werden kann.

Die Formatierung

Zur kurzen Orientierung: Die Formatierung für die Normseite kann mit 30 Zeilen mit jeweils 60 Zeichen (früher die 60 Anschläge auf der Schreibmaschine) veranschlagt werden. Das sind dann 1.800 Zeichen. Allerdings werden meist nur 1.500-1.600 Zeichen gedruckt. 

Die meisten Lektoren richten sich ein A4-Dokument in Word mit folgenden Formatierungen ein: 

  • Schriftart: etwas gut lesbares wie Times New Roman oder Courier New
  • Schriftgröße: 12 
  • Zeilenabstand: 1,5
  • als Fließtext linksbündig, Flattersatz
  • Seitenräder: oben/ unten 3,25 – 4,5  und links/ rechts 2,5 – 3,75

Die Seite hat so genug Platz für Bemerkungen und Korrekturen am rechten Seitenrand und ist damit gut lesbar. 

Mehr zur Normseite unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Normseite

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